Foto: DRP

Florian Uhlig – Klavierkonzerte Vol. 2

Ravel, Tailleferre, Boulanger, Françaix

  02.03.2017 | 10:00 Uhr

Am 10. März 2017 ist bei SWRmusic Florian Uhligs zweites Album mit französischen Klavierkonzerten erschienen. Gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie spielt er unter der Leitung von Pablo Gonzáles Werke von Maurice Ravel, Germaine Tailleferre, Nadia Boulanger und Jean Françaix.



Auf seinem zweiten Album mit französischen Klavierkonzerten widmet sich Florian Uhlig Kompositionen von Maurice Ravel, Jean Françaix, Nadia Boulanger und Germaine Tailleferre aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Musik dieser Zeit stand einerseits noch unter dem Eindruck des Impressionismus, andererseits wandte sie sich bewusst von ihm ab, hin zu einer neuen Sachlichkeit und Klassizität, wie sie die „Groupe des Six“ vertrat. Strenge Formen waren hier ebenso beliebt wie eine verspielt-ironische Schreibweise.

Florian Uhlig beginnt seine CD mit dem Klavierkonzert für die linke Hand in D-Dur von Maurice Ravel (1875–1937), das der infolge einer Kriegsverletzung einarmige Pianist Paul Wittgenstein (1887–1961) in Auftrag gegeben hatte. Die technisch anspruchsvolle, einsätzige Komposition bietet eine enorme Klangfülle auf und bedient sich hörbar Elementen aus Militärmusik und Jazz. Zur 1919/20 unter Federführung des Dichters Jean Cocteau entstandenen französischen Komponisten-„Groupe des Six“ gehörte als einzige Frau Germaine Tailleferre (1892–1983), die mit ihren brillanten, polytonalen Werken der 1920er Jahre die Ziele dieser Gruppe vorzüglich vertrat. Ihre Ballade für Klavier und Orchester durchlief in den Jahren 1920–22 mehrere Phasen, zunächst als reines Orchesterwerk, dann als Solostück für Klavier und schließlich in der endgültigen Fassung als konzertantes Werk. Ihre Zeitgenossin Nadia Boulanger (1887–1979) war vor allem als Pädagogin zahlreicher weltbekannter Komponisten tätig. Ihre vergleichsweise traditionelle Fantaisie (variée) für Klavier und Orchester ist durch Ganztonskalen und gelegentlich eher impressionistische Harmonik angereichert. Zu ihren Schülern zählte Jean Françaix (1912–1997), der in seinem Klavierkonzert von 1936 die Stilideale der „Groupe des Six“ auf elegant-unterhaltsame Weise fortführt: fast durchweg tonal zentriert, aber mit prickelnd-bitonalen Passagen und stets leichter Ironie.

Florian Uhligs umfangreiche Diskografie wurde mit Auszeichnungen wie dem Preis der deutschen Schallplattenkritik bedacht und plant das gesamte Klavier-Solowerk von Robert Schumann. Als Solist, Kammermusiker und Liedpianist wird er international geschätzt. Er konzertiert u.a. mit dem BBC Symphony Orchestra, Beijing Symphony Orchestra, National Symphony Orchestra of Taiwan, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und dem Simón Bolívar Youth Orchestra. Seit 2008 ist er Künstlerischer Leiter des Johannesburg International Mozart Festivals in Südafrika. www.florian-uhlig.com


 (Foto: DRP)

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