Foto: Solo Musica

Das verschollene Violinkonzert

Henri Marteau - Violinkonzert C-Dur op.18

  29.11.2018 | 14:00 Uhr

Am 16. November 2018 ist bei Solo Musica die Aufnahme von Henri Marteaus Violinkonzert C-Dur op. 18 mit dem Geiger Nicolas Koeckert und der Deutschen Radio Philharmonie unter Leitung von Raoul Grüneis erschienen. Der Dirigent hat das verschollene Werk mit Hilfe des Klavierauszugs und eines Probenmitschnitts des WDR Sinfonieorchesters aus den 70er-Jahren reorchestriert.


Henri Marteau – 1874 in Reims als Sohn eines französischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren – war einer der bedeutendsten Geiger und Violinpädagogen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts.

Der Geiger Nicolas Koeckert und die Deutsche Radio Philharmonie unter Raoul Grüneis präsentieren jetzt eine brillante Ersteinspielung des Violinkonzerts von Henri Marteau. Autograph und Orchesterleihmaterial des Werks sind verschollen. Mit Hilfe des Klavierauszugs und eines Probenmitschnitts des WDR Sinfonieorchesters hat Raoul Grüneis das Werk reorchestriert. Begeisterung bei Publikum und Kritik weckte die Uraufführung dieser Fassung. Das Werk schicke den Zuhörer beeindruckter nach Hause als manch anderes im Repertoire etablierte Violinkonzert, urteilte Torsten Kohlschein in der Freien Presse.

Zu Lebzeiten fand das kompositorische Schaffen von Henri Marteau trotz einiger Achtungserfolge kaum Beachtung. Aufgrund seiner französischen Staatsbürgerschaft wurde er während des gesamten 1. Weltkrieges in Deutschland inhaftiert oder unter Hausarrest gestellt. Während dieser Internierung schrieb er das hier von der Deutschen Radio Philharmonie bei dem Label Solo Musica eingespielte Violinkonzert sowie die ebenfalls auf der CD zu hörenden Serenade für Bläseroktett op. 20.


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