Der spanische Dirigent Josep Pons wird im September 2025 seine Position als Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (DRP) antreten. Gemeinsam mit dem Orchester möchte er neue Wege in der Beziehung zwischen Orchester und Gesellschaft erkunden und öffnen. Er tritt die Nachfolge von Pietari Inkinen an, der das Amt des Chefdirigenten seit 2017 innehatte. Seit 2006 ist Josep Pons der DRP bzw. ihrem Vorgängerorchester, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, als Gastdirigent verbunden. Seitdem gastierte er mit dem DRP beim Ludwig van Beethoven Osterfestival 2017 in Warschau, gestaltete das Eröffnungskonzert der Musikfestspiele Saar 2017 und konzertierte mit dem Geiger Frank Peter Zimmermann in Mannheim und Saarbrücken (2011 und 2018). Schon die Werkliste, die Josep Pons in diesen Jahren mit dem Orchester erarbeitet hat, zeigt die enorme Bandbreite seines Repertoires: von Beethoven, Schubert, Schumann, Bruckner, Debussy und Ravel über spanische Musik bis hin zum Violinkonzert von Alban Berg und zeitgenössischer Musik von Mauricio Sotelo oder Benet Casablancas.
Seit 2012 ist Josep Pons Generalmusikdirektor des Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Darüber hinaus ist er Ehrendirektor des Orquesta y Coro Nacionales de España, dessen künstlerischer Leiter er von 2003 bis 2012 war – dieselbe Position hatte er auch beim Orquesta Ciudad de Granada inne – und Gründer des Orquestra de Cambra Teatre Lliure sowie des katalanischen Jugendorchesters JONC. 1992 war er musikalischer Leiter der Zeremonien bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Seine Diskographie umfasst mehr als 50 CDs und DVDs und wurde mit zahlreichen Preisen bedacht, wie dem Echo Klassik Award oder dem Grammy. Für seine herausragenden Leistungen in der Musik des 20. Jahrhunderts wurde er unter anderem mit dem „Nationalen Musikpreis“ des spanischen Kulturministeriums ausgezeichnet. 2019 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Autonomen Universität Barcelona verliehen. Außerdem wurde er bei den Premios Ópera XXI im Oktober 2024 für seine Interpretation von Wagners „Parsifal“ als bester Musikdirektor ausgezeichnet und ist außerplanmäßiger Professor an der Königlichen Katalanischen Akademie der Schönen Künste von Sant Jordi.
Im Laufe seiner Karriere hat Josep Pons enge Beziehungen zu den meisten großen europäischen Orchestern aufgebaut, darunter das Orchestre de Paris und das BBC Symphony Orchestra, mit dem er dreimal bei den BBC Proms aufgetreten ist, das Gewandhausorchester Leipzig, das Orchestre du Capitole de Toulouse und das Orchestre Philharmonique de Montecarlo.
Seine musikalische Ausbildung begann Josep Pons an der Escolania de Montserrat. Die jahrhundertealte Tradition dieses Knabenchors und das intensive Studium sowohl der Polyphonie als auch der zeitgenössischen Musik an dieser Institution hatten einen großen Einfluss auf seine weitere musikalische und intellektuelle Entwicklung. Ab seinem 12. Lebensjahr erhielt er dort auch Orgelunterricht.
05/25