Seelendrama und Sachlichkeit
Donnerstag, 19. September 2019 | 20 Uhr | Théâtre Besançon
Festival international de musique de Besançon
Termin: 19.09.2019 20:00
Deutsche Radio Philharmonie
Yan Pascal Tortelier, Dirigent
Nicolas Dautricourt, Violine
Alexander Borodin
„Eine Steppenskizze aus Mittelasien“
Sergej Prokofjew
Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Tschaikowskys 4. Sinfonie entstand in einer Zeit größter Seelennöte: Er hatte finanzielle Probleme, seine Ehe war ein Fiasko, er flüchtete in die Schweiz. Schließlich wurde er psychisch und finanziell von seiner Gönnerin Nadeshda von Meck aufgefangen, der er seine Vierte dann auch widmete. Die Komposition ist „von Weitem betrachtet eine klassische Sinfonie, von Nahem betrachtet jedoch ein Seelendrama und Bekenntniswerk – eine sehr persönliche, eng mit Tschaikowskys Lebensrealität verbundene Sinfonie“ – so der Dirigent und Komponist Mathias Husmann. Prokofjews 2. Violinkonzert entstand 1935, kurz vor seiner endgültigen Rückkehr nach Russland, auf seinen Konzertreisen an so unterschiedlichen Orten wie Paris, Woronesch und Baku, als Auftragswerk für den französischen Geiger Robert Soetan. „Der Stil des Konzertes steht im Banne der Ideen, die man als ‚Neue Sachlichkeit‘ und Prokofjew selbst als ‚Neue Einfachheit‘ bezeichnete: einer objektiven, energischen, motorischen und optimistischen Musik“ (Detlef Gojowy). Das Konzert gehört heute zum Standard-Repertoire eines jeden Violinsolisten – und damit natürlich auch zum Kanon des brillanten französischen Geigers und Enescu-Preisgewinners Nicolas Dautricourt.
Tickets | Tel. 0033 3 81 82 08 72 (nur August/September 2019)