DRP mit Chefdirigent Pietari Inkinen (Foto: Werner Richner)

Konzertsaison 18|19

  24.05.2018 | 08:00 Uhr

Schlüsselwerke der russischen und finnischen Orchesterliteratur mit Chefdirigent Pietari Inkinen

Seit dem Amtsantritt 2017 von Pietari Inkinen als Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie, rücken großformatige Schlüsselwerke der Orchesterliteratur zunehmend in den Fokus – vor allem russische und finnische Komponisten, hier in erster Linie Jean Sibelius. So konfliktbeladen die russisch-finnischen Beziehungen oft waren, Inkinen ist überzeugt: „Wir Finnen haben die russische Musik im Blut; wir sind uns eben doch auch sehr nahe. Ich habe viele russische Freunde und ich glaube, dass ich diese Kultur und ihre Menschen sehr gut verstehe.“

So macht Pietari Inkinen über Spielzeitgrenzen hinweg die Aufführung und CD-Einspielung sämtlicher Sinfonien von Sergej Prokofjew nicht nur zu seinem Herzensprojekt, sondern auch zu einer persönlichen Entdeckungsreise: „Prokofjew interessiert mich sehr, er hat eine eigene Welt erschaffen, harmonisch sehr entwickelt und originell. Er kann die Kräfte des Orchesters wunderbar entfesseln.“ Den Auftakt macht er mit der 3. Sinfonie und der „Symphonie classique“ (1. Sinfonie). Inkinens Sicht auf Strawinskys „Sacre du printemps“ ist nachhaltig geprägt von seiner Zusammenarbeit mit Pina Bausch sowie dem Ballettensemble von Sasha Waltz: „‚Sacre‘ ist eine rohe Musik, beherrscht von gewaltigen Naturkräften.“


Jean Sibelius, Gustav Mahler und zum Saisonabschluss Filmmusik

Mit dem 2001 geschriebenen Klarinettenkonzert seines finnischen Landsmannes Kimmo Hakkola, mit Raritäten von Jean Sibelius wie der Schauspielmusik „König Christian II“, der „Karelia Ouvertüre“ und Sibelius‘ zweiter, von Bruckner beeinflussten  Sinfonie,  geht Pietari Inkinen auch in seiner zweiten Saison bei der Deutschen Radio Philharmonie immer wieder zurück zu seinen musikalischen Wurzeln, ohne dabei den Gesamtblick auf das unerschöpflich vielfältige Orchesterrepertoire der klassischen Musik zu verlieren. Zwei Mahler Sinfonien stehen auf dem Programm: „Seine Siebte stellt in gewisser Weise das ganze Leben dar und endet im Gegensatz zu seinen anderen Sinfonien mit großem Big Bang und Freude“, so Inkinen. Abschiedstrunken ist dagegen die Grundstimmung der 5. Sinfonie, ein Werk, das Inkinen zu den „Vier letzten Liedern“ von Richard Strauss in Beziehung setzt. Das große Orchesterwerk „Stromab“ des Österreichers Johannes Maria Staud holt er nach Aufführungen in Kopenhagen, Wien und Cleveland nun als Deutsche Erstaufführung nach Saarbrücken und – ganz andere Klangwelt - zum Picknick der Open Air Gala „SR-Klassik am See“ nimmt Pietari Inkinen Filmmusiken von John Williams wie „Harry Potter“ oder „Jurrasic Park“ mit.


Internationale Spitzenkünstler bei der DRP

Als erfolgreicher, u.a. bei Zakhar Bron ausgebildeter Geiger, steht Pietari Inkinen in engstem Kontakt zu Spitzenkünstlern der internationalen Geigenszene. Sein früher Lehrer Pinchas Zukerman wird Edward Elgars Violinkonzert spielen, ein Werk, mit dem Zukerman bis heute Interpretationsmaßstäbe setzt: „Er, fast siebzig, hat immer noch diesen herrlichen, vollen und fetten Ton, den man dafür braucht: Kein anderer spielt mehr so wie er, er hat noch diesen Bezug zur Romantik, was heute leider aus der Mode gekommen ist“, sagt Inkinen. Auch Lisa Lindstrom - „seine“ Brünnhilde aus dem „Ring“ der Opera Australia - der russische Violinvirtuose Vadim Gluzman und der junge Ausnahmegeiger Daniel Lozakovich folgen in der Saison 18/19 Einladungen von Chefdirigent Pietari Inkinen und der Deutschen Radio Philharmonie.


Aufwärtsstrebende Jung-Talente im Dialog mit der DRP

Auch die „next generation“ - junge, aufwärtsstrebende Talente noch ganz am Karrierebeginn - stellen in der Spielzeit 18/19 ihre Lesarten klassischer Musik zur Diskussion: u.a. der 20-jährige Saarländer Jonas Stark – Preisträger des  Walter-Gieseking-Wettbewerbs 2017 –, die Cellistin Lizi Ramishvilli – „begabt, sehr flink und sehr wild“, so Khatia Buniatishvilli über ihre georgische Landsfrau - , der mit dem Sonderpreis „U21 des ARD-Musikwettbewerbs“ ausgezeichnete Trompeter Simon Höfele oder der junge britische Dirigent und Gewinner des Salzburg Young Conductors Award 2017 Kerem Hasan.


Programme mit großer stilistischer Bandbreite

Stilistische Vielfalt zieht sich durch die ganze Saison 18/19. Mit Arnold Schönberg und Krzystof Penderecki kommen Klassiker der Moderne genauso zur Aufführung wie Kompositionen aus dem Grenzbereich zum Jazz von George Gershwin, Leonard Bernstein und Cole Porter oder Barockmusik ohne Dirigent unter der Leitung von DRP-Flötist Grigory Mordashov („DRP-PUR). Auch musikalische Schöpfungen weniger beachteter Komponisten finden ihren Weg in die Programme, wie beispielsweise die Symphonie brève des deutsch-französischen Romantikers Louis Théodore Gouvy, die 1918 in Saarbrücken entstandene Suite im neuen Stil von Erwin Schulhoff oder die Musik für Orchester des 1918 im 1. Weltkrieg gefallenen Rudi Stephan. Neue Klangwelten eröffnet die Deutsche Radio Philharmonie als Ausrichter der „11. Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ und als Auftraggeber zeitgenössischer Orchestermusik – in der aktuellen Saison mit Orchesterwerken des Franzosen Thierry Pécou und des Schweizers David Philip Hefti. Die derzeit 98 DRP-Musiker bespielen mit insgesamt 13 Kammerkonzerten die Ensemblekonzert-Reihen in Saarbrücken, Kaiserslautern und in Forbach.



„Radiokulturpreises der Gema 2018 “ honoriert die enge Partnerschaft von SR 2 und DRP

Ihre große Repertoirebreite erschließt die Deutsche Radio Philharmonie dem Publikum an vorderster Stelle in den Konzertsälen an den Orchesterstandorten in Saarbrücken und Kaiserslautern, aber auch auf Gastspielen im Festspielhaus Baden-Baden, im Arsenal Metz oder beim Heidelberger Frühling und, meist live, durch Übertragungen auf SR 2 KulturRadio. Die enge Partnerschaft der Deutschen Radio Philharmonie mit SR 2 Kulturradio wurde im Mai 2018 bei der Vergabe des „Radiokulturpreises der Gema“ an SR 2 KulturRadio gewürdigt. In der Jurybegründung heißt es: "Die Klassikwelle SR 2 KulturRadio zeichnet sich durch ihr vielfältiges Nischenrepertoire und eine über Jahre konstant hohe Programmqualität aus. Das sendereigene Orchester, die Deutsche Radio Philharmonie, ist nahezu einzigartig in der Radiolandschaft und prägt den hohen Anteil an Instrumentalmusik der Klassikwelle entscheidend mit." Ebenso ist das Orchester auch auf SWR2 präsent, im SR/SWR Fernsehen, auf ARTE, auf CD, in der SR/DRP-Mediathek und bei Livestreamgeboten über die Homepage und bei Facebook.


DRP-Youtube-Kanal

Ganz neu ist der DRP-eigene Youtube-Kanal, mit einem wachsenden, jederzeit verfügbaren Angebot an ausgewählten Konzert-Videos der Deutschen Radio Philharmonie.


Nah beim Publikum

In regelmäßigen Konzerteinführungen, moderierten Konzerten durch alle Genres und dem Format „DRP-PUR“ sucht das Orchester die Nähe zum Publikum. Fester Bestandteil der Orchesterarbeit ist auch das Musikvermittlungsprogramm „Klassik macht Schule“, das sich mit fast vierzig Veranstaltungen an junge Generationen richtet. Neu in dieser Saison ist die Kooperation mit „Rhapsody in school“, bei der internationale Solisten, die sich projektbezogen bei der Deutschen Radio Philharmonie aufhalten, Besuche im Klassenzimmer machen.

Informationsmaterialien zur Saison 18/19 sind ab sofort erhältlich im SR-Shop im Musikhaus Knopp (Futterstr. 4, 66111 Saarbrücken, Telefon: 0681-9 880 880), beim Referat Kultur der Stadt Kaiserslautern (Fruchthalle, Telefon: 0631-365 3452), bei allen Konzerten der Deutschen Radio Philharmonie oder per E-Mail an info@drp-orchester.de.

Abonnement-Informationen erteilen in Saarbrücken „SR-Shop im Musikhaus Knopp“ (Telefon: 0681-9 880 880) und in Kaiserslautern das „Referat Kultur der Stadt Kaiserslautern“ (Telefon: 0631-365 3452). Der Einzelkartenverkauf „Konzerte Kaiserslautern“ hat bereits begonnen, Karten für „Konzerte Saarbrücken“ werden ab dem 18. August 2018 verkauft.


Artikel mit anderen teilen

0 Kommentare

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja